Dagegen ist einzuwenden, dass das Mönchtum schon über 50
Jahre vor Konstantin bestand, und zwar simultan an verschiedenen Orten in
Ägypten, Palästina, Syrien, Mesopotamien
, Kappadokien, Armenien, Griechenland,
Italien und Gallien.
Das Mönchtum ist nicht zu
verstehen als direkter Protest aus aktuellem Anlass, wohl aber als eine natürliche Kritik gegen die
immer schwieriger werdenden Bedingungen für ein ernstes, asketisches Leben, da
die Zahl der Christen ständig zunahm und das Christsein immer allgemeiner
wurde.
Man kommt wohl der Wahrheit
nach dem Ursprung näher, wenn man die Vita Antonii liest:
Anlass zur Wüstenaskese des
jungen Antonius ist nach Athanasius
nichts anderes, als die Begegnung mit
dem Gotteswort der Heiligen Schrift (vgl. Mt 4,20; Apg 4,35; … ) - und
Antonius kam es vor, wie wenn ihm von Gott die Erinnerung … an diese
Heiligen, von denen die Schrift berichtet, geworden sei und als ob eben seinetwillen
diese Schriftstelle gelesen worden wäre.
Kurz gesagt: Das
Evangelium führt in die Wüste!
(Mitschrift der Vorlesungen, Nikolaus
Egender, Palästinensisches Mönchtum, Jerusalem 1980/81)
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