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Donnerstag, 17. Januar 2013

Evagrius wurde um 346 in Ibora am Pontus geboren

Er ist der Mann, der den stärksten Einfluss auf die Entwicklung der christlichen Askese ausgeübt hat.

Evagrius war befreundet mit Gregor von Nazianz und Basilius dem Großen, der ihn auch zum Lektor weihte. Mit Gregor, der ihn zum Diakon geweiht hatte, kam er 380 nach Konstantinopel,  anlässlich des II. ökumenischen Konzils 381. Schon in den Kontroversen um dieses Konzil erwies er sich als großer Dialektiker.

Eine sentimentale Affäre änderte sein Leben. Er verliebte sich in die Frau eines hohen Beamten, brach seinen Aufenthalt in Konstantinopel ab und ging nach Palästina. In Jerusalem wurde er von Rufinus und Melania aufgenommen.
Auf Melanias Anregung hin ging er nach Ägypten, nach Kellia, einem Ort in der Wüste. Dort lernte er Makarius kennen, der ca. 40 km entfernt in der Sketis im Wadi Natrun lebte.        

Um ihn sammelte sich eine Gruppe von intellektuellen Mönchen, die eifrige Leser des Origenes waren. Evagrius gab sich als Sprecher des ägyptischen Mönchtums.

Das umfangreiche Werk des Evagrius ist nur teilweise griechisch erhalten. Vieles ist in Syrisch und Armenisch überliefert. Zu den Werken des Evagrius gehören:

„Praktikos", „Gnostikos“, „Antirhetikos", „Kephalia-Gnostica", „Über die verschiedenen schlechten Gedanken", „Gründe des monastischen Lebens“.

Seine Analysen sind subtil und grenzen an Gedankenmechanismus, sind aber intellektualistisch gehalten. Er spekuliert über die Schöpfung und über die Christologie. Diese spekulativen Lehren führten zum Origenismus und wurden im V. ökumenischen Konzil 553 abgelehnt.

(Mitschrift der Vorlesungen, Nikolaus Egender, Palästinensisches Mönchtum, Jerusalem 1980/81)





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