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Freitag, 11. Januar 2013

Die Ehelosigkeit bei den Essenern

Sowohl Philo als auch Flavius Josephus und Plinius bezeugen die Ehelosigkeit der in Gemeinschaft lebenden Essener. Der Grund war aber nicht nur der Gemeinschaftsdienst, sondern ein besonderes Verständnis der Beziehung zwischen Sexualität und Sakralem:
- diese beiden Bereiche schließen sich aus.

Die Reinheitsvorschriften werden also Weitergeführt. In der rabbinischen Tradition finden sich ähnliche Motive (…).

Guillaumont schließt auf eine kultische Motivierung des zölibatären Lebens bei den Essenern.

Philo erklärt sogar den Terminus „Essener“ indem er sagt, sie haben sich zu konsekrierten Personen gemacht, sie vollbringen einen dauernden kultischen Dienst. Ihr Leben ist eine Liturgie, deshalb verlangt es dieselbe Reinheit wie der Tempeldienst.

Flavius Josephus berichtet, dass das Problem im Angesicht von von Gen 1,28 Thema einer inneren Auseinandersetzung war, bei der die Zölibatsanhänger nicht gegen die Heirat an sich waren und auch Kinder adoptierten und erzogen.

Die Therapeuten und die Essener waren meist im vollen Alter bei ihrem Eintritt in die Gemeinschaft.

Ein anderer Terminus, der  auch biblischen Ursprungs ist: Entsagung, Verzicht. Lukas verwendet den Begriff im Sinn von „auf seinen Besitz verzichten“. In der alten Kirche bedeutete dies ebenfalls so viel wie die Ehelosigkeit.

(Mitschrift der Vorlesungen, Nikolaus Egender, Palästinensisches Mönchtum, Jerusalem 1980/81)





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