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Sonntag, 13. Januar 2013

Lebensstil, Kunst, Gnade

Alle diese vormonastischen Begriffe gehen ins Mönchtum und die Anachorese über, existieren aber auch weiter innerhalb der kirchlichen Gemeinden. Dabei ist nicht immer klar ersichtlich, wo die Grenze zwischen Anachorese und Askese verläuft.

Dies gilt besonders für die Lage in Palästina. Es soll lediglich auf die Tatsache hingewiesen werden, dass die Grundbestandteile des Mönchtums in der Kirche der vorangehenden Jahrhunderte vorhanden waren.

Die Anachorese begann einzeln und ist erst richtig erfassbar, als sie zu einer großen geistigen Bewegung wird: ihr Drang in die  Wüste.

Mit der Anachorese entfaltet sich auch die Hesychia, hier übersetzt mit Ruhe, Stille, Muße, ein friedliches Leben führen (1 Tim 2,2). Öfters wird Hesychia auch im Sinn von Wüste gebraucht: sie ist ein Weg zur inneren Anachorese.

Nach Evagrius ist die Hesychia ein Lebensstil, eine Kunst und eine Gnade.

(Mitschrift der Vorlesungen, Nikolaus Egender, Palästinensisches Mönchtum, Jerusalem 1980/81)




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