Maria Mutter Gottes, bitte für uns Sünder!
Nach Möglichkeit versuche ich, wenigstens am Sonntag, eine Heilige Messe im tridentinischen (außerordentlichen) Ritus mitfeiern zu können, obwohl die Reisen zu diesen Gelegenheiten nicht nur zeitaufwendig sondern auch teuer sind. Manchmal gelingt mir dies aus zeitlichen Gründen leider nicht und ich versuche dann, in der Nähe meines Wohnortes einen (so hoffe ich jedesmal) guten Priester zur Hl. Messe zu erwischen.
Nach Möglichkeit versuche ich, wenigstens am Sonntag, eine Heilige Messe im tridentinischen (außerordentlichen) Ritus mitfeiern zu können, obwohl die Reisen zu diesen Gelegenheiten nicht nur zeitaufwendig sondern auch teuer sind. Manchmal gelingt mir dies aus zeitlichen Gründen leider nicht und ich versuche dann, in der Nähe meines Wohnortes einen (so hoffe ich jedesmal) guten Priester zur Hl. Messe zu erwischen.
Heute war so ein Tag. Immerhin sprach der Geistliche
über das Evangelium:
„Mit der Geburt
Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor
sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch
das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann,
der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller
Stille von ihr zu trennen.“
(Evangelium am 4. Adventsonntag, Mt 1, 18-24)
Der Priester ging bereits bei der Begrüßung zur Konventmesse
für eine kontemplativen Schwesterngemeinschaft auf den heiligen Joseph ein und
führte seine Gedanken bei der Predigt fort.
Dabei konnte ich vernehmen, dass der hl. Joseph gerade
für uns Heutige ein vorbildlicher Mensch sei und unbedingt als vorbildlich und
nachahmungswürdig gelten sollte. Doch die Begründung war anders als ich dachte.
Natürlich war mir klar, dass der Nährvater Jesu als Patron für die
Familienväter gilt. Er war Erzieher des Gottessohnes und Beschützer der Mutter
Gottes, der Jungfrau Maria. Joseph war treu und fürsorglich; ein stiller Helfer
in allen Belangen. Dafür ist er Vorbild.
Doch der Prediger wollte auf etwas ganz anderes hinaus;
er fand in seinen Überlegungen bei der Vorbereitung seiner Predigt
offensichtlich neue, aktuelle Aspekte
der Vorbildschaft Josephs. Ja, Joseph sei ein anständiger Mensch mit einem
großen Herzen und einem sehr guten Charakter gewesen. Er habe gemerkt, dass
Maria, seine Verlobte, schwanger war obwohl sie selbst darüber schwieg. Er
stellte sie jetzt aber nicht zur Rede oder warf sie gar einfach aus dem Haus.
Nein, das verbot ihm seine gute Erziehung. Er sei in sich gegangen und habe
überlegt, wie er aus diesem Schlamassel herauskommen könne, ohne dass er in ein
schlechtes Licht geraten könne; und so überlegte er, wie er es denn anstellen könnte,
dass er die Verlobung ganz einfach lösen um Maria ihre eigenen Wege gehen zu lassen.
Natürlich wollte er ihr dabei helfen; schließlich solle sie ja nicht plötzlich unversorgt
auf der Straße stehen; nein, sie solle eine Wohnung haben und irgendwie auch Hilfe
und Auskommen bekommen. Er, Joseph, wolle diesbezüglich für sie sorgen.
Dass da später dem Joseph ein Engel im Traum erschien, tue nichts zur Sache, außer dass dieser Traum ihn bewog, den trennenden Schnitt nicht zu machen. Träume seien eben damals dem Menschen unheimlich Begegnungen gewesen, davon konnten sie sich kaum entziehen, auch Joseph nicht. Heute könnten wir mit solchen Phänomenen anders umgehen. – Nichts desto trotz sei aber Joseph ein Beispiel dafür, wie wir mit gefallenen Menschen umgehen müssten. Selbst wenn wir eine Beziehung beenden, müssten wir dennoch so auseinandergehen, dass wir den anderen ein Weiterleben ermöglichen. An Joseph könne man sich orientieren.
Mehrfach war ich auf dem Sprung die Kirche zu verlasen
... aber die Neugierde, zu hören was noch kommt, lies mich bleiben.
Heilige Maria Mutter Gottes, bitte für uns Sünder!
Heiliger Joseph, bitte für uns!
Grauenvoll, wie die Tiefe des Evangeliums mit solchen Gedanken zugemüllt, zugetrasht, blasphemisch verzerrt wird...
AntwortenLöschenBis Februar 2013 trösteten wir uns damit, dass wenigstens der Papst noch...
Nun werden wir auch aus Rom zugetrasht...
Es ist unerträglich.