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Donnerstag, 19. Dezember 2013

Quatembermittwoch im Advent (2)

„In den letzten Tagen wird es geschehen: da wird der Berg des Hauses Gottes als Gipfel der Berge dastehen, erhaben über alle Hügel, und alle Völker werden zu ihm hinfluten."

Herrlich, wie dieses Prophetenwort den Jubel des zweiten Adventssonntags von neuem aufflammen läßt! „Volk Sion, siehe, der Herr kommt, die Heiden zu erlösen!" hieß es dort, und: „Aus Sion leuchtet seine Schönheit auf." „Jerusalem, erhebe dich und steh auf der Höhe, und schau die Freude, die dir von deinem Gotte kommt."

Heute rückt das Verheißene nahe, und die einzelnen Züge des Bildes werden deutlich. Zeit und Ort: die „letzten Tage" und der „Berg des Herrn". „Erit in novissimis diebus“. Was für Tage sind das, wenn nicht jene, von denen auch der sterbende Jakob seinen Söhnen prophezeite: „Kommt, ich will euch verkünden, was in den letzten Tagen geschehen wird." „Das Szepter wird nicht von Juda weichen noch der Führerstab von deiner Hüfte, bis der kommt, dem er aufbewahrt ist, und dieser ist's, den die Heiden erwarten."

Da wird es offenbar: die „letzten Tage" - das sind die Tage des Messias. Die letzten Tage - das ist die „Fülle der Zeit", in der das wartende Herz der Erde sich anfüllen wird mit dem Glanz des Kommenden. Die letzten Tage — das sind die Tage Jesu Christi, des menschgewordenen Gottessohnes.

Und diese Tage währen bis heute, bis zu dieser Stunde, da das prophetische Wort an unser Ohr klingt. Alle Tage seit der Ankunft Gottes im Fleische sind „letzte Tage". Noch hat die „Fülle der Zeit" sich nicht aufgezehrt. Noch währt die „letzte Stunde'", von der Johannes den Seinen schreibt. Die letzten Tage - das sind unsere Tage: die Tage der Ekklesia.

(Aemiliana Löhr, Das Herrenjahr)


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