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Montag, 16. Dezember 2013

Dritter Adventssonntag (2)

„Der Herr ist nahe!"

Von diesem einen Wort strahlt die ganze freudige Innigkeit des Introitus und alle Freude der heutigen Liturgiefeier aus. Der Herr ist nahe. Er wird nicht erwartet nach Tausenden von Jahren, er wird nicht gesucht in fernen Himmeln. Er ist da, er ist mitten unter uns. Unser Advent ist nicht die sehnsüchtige Erwartung der vorchristlichen Menschheit. Der Messias, der Heilandgott, den Juden wie Heiden erwarteten, ist gekommen. Gott hat sein Volk erlöst. Und er ist nicht von ihm gewichen.

Er ist mitten in seiner Kirche. Sein lebendiger Hauch, sein göttliches Leben atmet in jedem Getauften. Aus seiner Kraft und Liebe leben alle, die an ihn glauben. In jedem von uns, die wir an seinem heiligen Opfer teilnehmen, wächst sein feuriges unsterbliches Leben.

Jeder von uns weiß es und erfährt es in jedem Augenblick, daß „wir in ihm leben, uns bewegen und sind", daß wir kein gutes Wort sprechen, keinen heiligen Gedanken fassen, keinen gläubigen Blick zum himmlischen Vater erheben können ohne ihn, den lebendigen, gegenwärtigen Christus in uns.

(Aemiliana Löhr, Das Herrenjahr)


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