Gott selbst, der göttliche
Lebenshauch und Geist, den die Kirche in der Pentekoste empfangen hat, wählt
aus der Heiligen Schrift des Alten und Neuen Bundes all die Lieder und Lesungen
der Liturgie aus und legt sie der Kirche auf die Lippen, zum Trost für uns,
damit wir „Hoffnung haben". Die Hoffnung, daß „der Herr kommt und die
Heiden erlöst".
Was heißt das für uns
heute anderes, als daß der Herr kommt, um die Völker der Welt zu erlösen von dem
neuen Heidentum?
Schlimmer ist dieses
Heidentum als das erste;
denn es hat die Erlösung
gesehen und sie bewußt verschmäht.
Das alte Heidentum war wie
die Samariterin am Jakobsbrunnen: es dürstete, und darum empfing es in der
Lehre Christi den Trank des Lebens.
Das neue Heidentum dürstet
nicht - wie soll man ihm helfen?
Aber „der Herr kommt, die Heiden
zu erlösen". Auch diese Heiden.
Wir dürfen Hoffnung haben
durch das Wort der Schrift. Die Gottlosigkeit lastet schwer und dunkel auf
unserer Zeit. Aber täglich kommt der Herr und wirkt in den Mysterien seiner
Kirche Erlösung. Die Kirche freut sich über sein Kommen, und sie freut sich,
weil er nicht nur ihr gegeben ist, sondern durch sie der ganzen Welt.
(Aemiliana Löhr, Das
Herrenjahr)
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