Aber „aufglänzen wird die Gestalt
seiner Schönheit aus Sion^". Aus dem neuen Jerusalem, aus dem Sion der
Kirche Gottes strahlt den Heiden unserer Zeit die Schönheit Christi auf.
Der Herr thront zur
Rechten des Vaters.
Aber „was von ihm sichtbar
war, ist in die Mysterien der Kirche übergegangen", sagt der heilige Leo
der Große. Das heißt: die Welt vermag Christus auch jetzt noch zu finden, und
zwar im Kult, im Opfer, in den Sakramenten, in der Liturgie, in der Lehre, im
Leben, in den getauften heiligen Gliedern der Kirche. In all diesem ist
Christus. Unter dieser Gestalt wollte er unter den Menschen fortleben: im
mystischen Opfer der Altäre, in „seinen Heiligen, die den Bund mit ihm über
Opfern geschlossen haben", in den Märtyrern, den Mönchen, den Jungfrauen,
die sich ihm gekreuzigt haben durch die Hingabe ihres Lebens, ihres Willens,
ihrer reinen Liebe.
In der Kirche und in jedem
ihrer Glieder wollte er fortgesetzt der Welt aufstrahlen. So war es in der
Frühzeit der Kirche, als man den Christen erkannte am Leuchten seines Angesichtes,
wie alte Martyrerakten bezeugen; als die Lehrer der Kirche hinrissen und
überzeugten, nicht so sehr durch ihr Wort als vielmehr durch die Macht des
göttlichen Lebens, das aus ihnen strahlte.
So sollte es noch jetzt
sein wie bei den alten Christen, unter denen der Spruch ging: „Hast du deinen
Bruder gesehen, so hast du deinen Gott gesehen."
(Aemiliana Löhr, Das
Herrenjahr)
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