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Sonntag, 1. Dezember 2013

Erster Adventssonntag (1)

Die Ekklesia, die Gerufene kann nicht anders, 
als dem Rufe Gottes Antwort geben:

„Dir, Herr, hebe ich mein Leben entgegen."

Gerufen hat der Kommende sie bei seiner ersten Ankunft zum Mitwirken seines Heils Werkes. Beständig hat sie seitdem diesen Ruf gehört und beständig, bis zu diesem Augenblick seines neuen Kommens, ihm geantwortet durch ihr Tun, durch das selbstvergessene Mittun ihrer Liturgie. Längst ist ihr der Kommende zum Gegenwärtigen geworden, ihre tätige Bereitschaft zur süßen Gewohnheit.

Dennoch läßt die Ekklesia sich, ehrfürchtig der neuen Ankunft hingegeben, den neuen Ruf zu neuer Entscheidung werden:
„Dir, Herr, hebe ich mein Leben entgegen." Dir, dem Kommenden.
„Immerdar ist mein Leben in meinen Händen."
Mein Leben, das du mir mit deinem ersten Kommen geschenkt hast,
dieses - dein Leben ist in meinen Händen, es dir hinzugeben.
Hinzugeben an das Gebot des Vaters.
Hinzugeben in deinen Tod zum Heile deiner Menschen.

Das ist der Sinn des heutigen Sonntags:
Neues Kommen, neuer Anruf des immer Gegenwärtigen; neue Antwort, neue Entscheidung der Gerufenen: der Ekklesia und jeder Seele, die zum Leibe der Ekklesia gehört.
Vor ihr liegen die Festzeiten des neuen Heilsjahres:
alle Werke des Kommenden, alle Mysterien Christi.
Sie wünscht, mit aller Bereitschaft des Herzens sich ihnen hinzugeben: sie an sich geschehen zu lassen als Gottes Werk; sie mitzuwirken als ihr eigenes Werk, Werk seines Volkes, Werk seiner Braut.

„Ad te levavi animam meam."

(Aemiliana Löhr, Das Herrenjahr)



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