Für
den Nichteingeweihten schien diese sorgfältig ausgewogene und vollständige
Gemeinschaft seltsam und schlecht zusammengestellt, und keiner war weniger
eingeweiht als Kapitän Thomas von der „Braunschweig". Er war gerade mit seinem
ersten Maat im Steuerhaus und sah die Passagierliste durch, als P. Emmanuel, der
Ökonom der Kommunität, sich ihm näherte und bat, ihm den Raum zu zeigen, den
die Mönche während der Überfahrt benutzen sollten. Der Kapitän sah den Priester
scharf an, ehe er ihn an den jungen Maat verwies; Caulkins zeigte sich
umgänglicher.
Er
führte den Mönch zum Zwischendeck und zeigte ihm einen großen Raum, den der
Ökonom mit geübten Augen maß. Er wählte geeignete Plätze für Altar, Ofen und
Vorratsraum. Dann stellte er eine Frage, die dem jungen Seemann seltsam vorkam.
Er wies vom Boden zur Luke und fragte, ob er eine Wand errichten dürfe, um die
Trappisten von der übrigen Belegschaft des Schiffes abzusondern. Als der Maat
zu zögern schien, drängte der Priester: „Ich werde das Holz beschaffen und auch
die Leute, die die Arbeit tun. Alles, was ich von Ihnen erbitte, ist die
Erlaubnis. Sehen Sie, wir Mönche leben in Einsamkeit und Schweigen. Wir möchten
auch auf dem Meer im Kloster leben."
Caulkins
gab die Erlaubnis. Als er dem Kapitän davon berichtete, bearbeitete dieser
seinen Schnurrbart mit seinen knotigen, nervösen Händen und sagte scharf: „Herr
Caulkins, ein Witzbold hat die Passagierliste zusammengestellt. Er hat mich zum
Herrn eines schwimmenden Narrenhauses gemacht. Ich will hoffen, dass wir eine
schnelle Fahrt haben."
Als
er die Verlegenheit des Maats sah, meinte er: „Sie haben'
aus dem Zwischendeck ein Kloster für diese seltsamen Mönche
gemacht, und Herr Cabet hat uns mit einer Narrengesellschaft beglückt. Jawohl, ich
sagte Narren, denn sie haben die Ersparnisse ihres Lebens in Sand angelegt.
(aus
Fr. M. Raymond, Die weißen Mönche von Kentucky, Freiburg 1956)
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