Seiten dieses Blogs

Dienstag, 25. Dezember 2012

Dritte Messe - am Tage

In unaufhaltsamer Eile steigt die Sonne immer höher und erglänzt in unnahbarer Majestät über der ganzen Welt. Sie hat den hellen Tag gebracht und das Leben voll entfaltet. Da eilen wir wieder zur Kirche.

Die dritte Weihnachtsmesse ist die eigentliche Festmesse.
Während die nächtliche und morgendliche Feier nur eine kleine Schar Frühberufener sah, strömen jetzt aus allen Stadtteilen, ja aus aller Welt die Gläubigen nach Sankt Peter, der römischen Weltkirche. Darin sieht der christliche Römer seinen alten Traum, das „Imperium", das Weltreich, verwirklicht. 
Der aber, auf dessen Schultern dieses „Imperium" ruht, ist das „Kind, das uns geboren ist als der große Gottgesandte" (Eingang) und denen die Freiheit bringt, die unter dem Joch der alten Knechtschaftseufzen (Gebet). Er ist  „der Höchste", „Gottes Sohn", von Gott zum Herrn über alles gesetzt, Gottes Thron ist sein Thron, Gottes
ewige Herrlichkeit die seine und die seines Reiches, sein Zepter die ewige Gerechtigkeit; daher hat sein Reich, das er in dieser vergänglichen Schöpfung begründet, ewige Dauer, und glücklich, die in ihm wohnen (Epistel).
Alle Gaue der Erde - die ja in St. Peter vereint sind - schauen heute das Heil unseres Gottes (Graduale). Der „heilige Tag" der Erlösung ist da. Alle Völker sollen kommen und anbeten, denn das große Licht stieg heute auf die Erde herab (Alleluja).
 
Unerbittlich hell leuchtet das Licht hinein in die Finsternis. Aber wie einst sein Abglanz in der Schöpfung von der Finsternis nicht erfaßt wurde, so ergeht es auch jetzt dem wahren Licht. Nur die Auserwählten, die aus aller Welt kommen und aus Gott geboren sind, nehmen es auf und schauen die Herrlichkeit des Eingeborenen, lauter Gnade und Wahrheit (Evangelium).

Sie sind es nun auch, die im Opfergang um seinen „Thron" sich drängen, um von neuem der Gerechtigkeit teilhaft zu werden, die von diesem Thron ausgeht (Opfergang). Und da sie alle das Opfermahl genießen, schauen „alle Gaue der Erde das Heil unseres Gottes" (Kommuniongesang) und empfangen vom neugeborenen Erlöser sein göttliches Leben und die Unsterblichkeit seines Reiches (Gebet nach der Kommunion).

Das Stundengebet des Festes,
… - reich an großen Gedanken und lieblicher Poesie, weilt mit Vorliebe bei der Krippe und dem Zauber, der sie umgibt. Doch geht auch hier als Grundzug durch die Matutin und besonders die zweite Vesper: „die Erscheinung des überzeitlichen, himmlischen Christus und seiner Erlösung.

(Abtei Maria Laach, Die betende Kirche, Berlin 1924)






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen