Die dritte Weihnachtsmesse
ist die eigentliche Festmesse.
Während die nächtliche und
morgendliche Feier nur eine kleine Schar Frühberufener sah, strömen jetzt aus
allen Stadtteilen, ja aus aller Welt die Gläubigen nach Sankt Peter, der
römischen Weltkirche. Darin sieht der christliche Römer seinen
alten Traum, das „Imperium", das Weltreich, verwirklicht.
Der aber, auf
dessen Schultern dieses „Imperium" ruht, ist das „Kind, das uns geboren
ist als der große Gottgesandte" (Eingang) und denen die Freiheit
bringt, die unter dem Joch der alten Knechtschaftseufzen (Gebet). Er ist „der Höchste", „Gottes Sohn", von
Gott zum Herrn über alles gesetzt, Gottes Thron ist sein Thron, Gottes
ewige Herrlichkeit die seine
und die seines Reiches, sein Zepter die ewige Gerechtigkeit; daher hat sein
Reich, das er in dieser vergänglichen Schöpfung begründet, ewige Dauer, und
glücklich, die in ihm wohnen (Epistel).
Alle Gaue der Erde - die ja
in St. Peter vereint sind - schauen heute das Heil unseres Gottes (Graduale).
Der „heilige Tag" der
Erlösung ist da. Alle Völker sollen kommen und anbeten, denn das große Licht
stieg heute auf die Erde herab (Alleluja).
Unerbittlich hell leuchtet
das Licht hinein in die Finsternis. Aber wie einst sein Abglanz in der
Schöpfung von der Finsternis nicht erfaßt wurde, so ergeht es auch jetzt dem
wahren Licht. Nur die Auserwählten, die aus aller Welt kommen und aus Gott
geboren sind, nehmen es auf und schauen die Herrlichkeit des Eingeborenen,
lauter Gnade und Wahrheit (Evangelium).
Sie sind es nun auch, die im
Opfergang um seinen „Thron" sich drängen, um von neuem der Gerechtigkeit
teilhaft zu werden, die von diesem Thron ausgeht (Opfergang). Und da sie alle
das Opfermahl genießen, schauen „alle Gaue der Erde das Heil unseres
Gottes" (Kommuniongesang) und empfangen vom neugeborenen Erlöser sein
göttliches Leben und die Unsterblichkeit seines Reiches (Gebet nach der
Kommunion).
Das Stundengebet des Festes,
… - reich an großen Gedanken
und lieblicher Poesie, weilt mit Vorliebe bei der Krippe und dem Zauber, der
sie umgibt. Doch geht auch hier als Grundzug durch die Matutin und besonders die
zweite Vesper: „die Erscheinung des überzeitlichen, himmlischen Christus und
seiner Erlösung.
(Abtei Maria Laach, Die
betende Kirche, Berlin 1924)
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