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Gegen
6 Uhr früh fuhr der Zug in Le Havre ein. Der Prior warf einen Blick aus dem
Fenster, um nach dem Wetter zu sehen, dann wandte er sich an P.
Euthymius und sagte: „Frankreich
versteht es, um seine scheidenden Söhne zu trauern.
Was in Melleray ein
ganz feiner Regen war, ist in Le Havre ein
Landregen, und der wird sicher zur Sintflut, bevor wir
absegeln. Sehen Sie nur, wie
der Wind den Regen peitscht!"
„Sehen
Sie, was ich sehe?" fragte dagegen der ältere Priester und wies auf ein
Schutzdach, unter dem der Ökonom P. Emmanuel stand und eifrig
nach seinen Mitbrüdern aus-schaute.
Als
P. Emmanuel über das unfreundliche Wetter klagte und meinte, sie hätten nun noch
etwa anderthalb Meilen zum Hospice d'Ingouville zu gehen, lachte der Prior. „Machen
Sie sich deswegen keine Sorgen, Pater",
so meinte er freundlich, „wir sind Regen gewöhnt.
Aber sagen Sie, haben Sie alle Vorbereitungen für die Abreise
getroffen?" Der Ökonom strahlte. „Ja, das
habe ich. Die „Braunschweig“ fährt am Feste
Allerheiligen ab. Ist das nicht ein gutes Vorzeichen?" „Ausgezeichnet.
Aber es ist besser, wir gehen jetzt, sonst erkältet sich unsere
schlecht ausgewählte Mannschaft."
(aus
Fr. M. Raymond, Die weißen Mönche von Kentucky, Freiburg 1956)
Von Herzen alles Gute!
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