Dieser Satz steht im
Römerbrief und zitiert Is 52,7. Er ist mir in den vergangenen Tagen zweimal
begegnet: Am Fest des Apostels Andreas und am Fest des hl. Franziskus Xaverius.
Es handelt sich um die Lesung im ao. Ritus.
In dieser Epistel (Röm 10,
10-18) heißt es: Jeder, der den Namen des Herrn anruft wird selig … aber wie
sollen sie den anrufen, von dem sie nichts gehört haben … den sie nicht kennen?
Wie sollen sie von ihm hören und ihn kennen, wenn ihnen nicht von ihm gepredigt
wird … wenn ihnen keiner gesandt wird? Und dann heißt es: „Wer glaubt unserer Predigt?“
Den Gesandten wird gesagt:
gehet hinaus und verkündet das Evangelium.
Hinausgehen. Verkünden. - Das
ist Gehen und Zeugnis geben.
Derjenige der gesandt ist und
geht und verkündet ist ein Armer.
Nur wer nichts hat, keinen
Platz, arm ist … ist glaubwürdig.
Wir haben heute ein völlig
falsches Bild von dem, was unsere Vorgänger geleistet haben. Sie glaubten an
Gott den allmächtigen Vater und ließen sich senden. Hinaus in die Welt. Gleich
wohin. Monatelange Reisen – auf dem Schiff über die Meere, unendlich weite
Fußwege, keine Zivilisation im heutigen Sinne. Unbekannte Krankheiten. Keine Ressourcen.
Diese wahren Missionare waren bereit, alles zu verlassen und ihr eigenes Leben
hinzugeben. Sie waren schon gewissermaßen bei ihrer Aussendung zu Bekennern
geworden. Viele wurden gar Märtyrer. Viele Heutige lächeln darüber.
Von Mutter Teresa, der Mutter
der Sterbenden in den Slums von Kalkutta ist schon viel berichtet worden. Für ihr
Engagement wird sie hierzulande verehrt und bewundert. Dafür, dass sie gegen
die Abtreibung kämpfte ist die Anerkennung schon geringer. Wie sie wirklich
lebte – wissen wir es?
Vor einiger Zeit fand ich
dieses Foto. Es ist eine Nahaufnahme von Mutter Teresa linkem Fuß. Man sieht die deformierten Zehen.
Schon beim Hinsehen „spüren wir die Schmerzen“ und haben Mitleid.
Wieso hatte Mutter Teresa
knorrige, verbogene, verkrüppelte Zehen? War es ein Geburtsfehler, das Ergebnis
eines Unfalls oder eine Krankheit? Nichts dergleichen. Mutter Teresa lebte
stets, bereits in jungen Jahren, streng nach dem Armutsgelübde. Sie passte sich
darin nicht irgendwelchen Diskussionen oder Vereinbarungen an, wie man „heute
als Ordensperson arm leben könnte“. Sie war arm und lebte arm. Für sich war ihr
„nichts“ gut genug. Wenn sie Schuhe tragen musste, akzeptierte sie stets gerade
solche Schuhe, die niemand wollte und ihr eigentlich auch nicht passten, ja sie
nahm die schlechtesten Schuhe, damit ihre Schwestern die besseren Schuhe
bekommen konnten. So trug Mutter Teresa falsches Schuhzeug und deformierte ihre
Füße. Wir kennen die kleine Ordensfrau von vielen Fotos. Immer dem Nächsten
hingeneigt, unterwegs, also stets auf den Beinen … - welche Schmerzen muss sie
ausgehalten haben! Zum Ende ihres Lebens, als sie, von vielen bewundert durch
die Welt gereicht wurde, musste sie noch viele Ehrungen über sich ergehen
lassen. Ob jemand darauf achtete, dass sie eigentlich kaum stehen und gehen
konnte? Sie selbst wird am wenigsten darauf geachtet haben!
„Wie schön sind die Füße
derer, die den Frieden verkünden und die frohe Botschaft bringen.“
Sehr schöner Post. Vergelt´s Gott!
AntwortenLöschenMutter Theresa kommt noch aus einer Zeit, als man die Schmerzen "aufopferte". Diesen Begriff kenne ich natürlich und ich habe auch schon Gebete dazu gelesen. Aber mir ist das so fremd. Bei mir würde es doch eher in "bitte nimm den Schmerz von mir" enden. Da bin ich wohl doch ganz Kind meiner Zeit.
AntwortenLöschenAllerdings finde ich sowas bewundernswert. Und dennoch schwer zu ertragen. Das lehrt Demut. Und läßt mal das innerliche Jammern verstummen. Was ja überhaupt gut ist.
Liebe Grüße,
Huppicke