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Mittwoch, 5. Dezember 2012

Die schönen Füße der Verkünder der frohen Botschaft

„Wie schön sind die Füße derer, die den Frieden verkünden und die frohe Botschaft bringen.“


Dieser Satz steht im Römerbrief und zitiert Is 52,7. Er ist mir in den vergangenen Tagen zweimal begegnet: Am Fest des Apostels Andreas und am Fest des hl. Franziskus Xaverius. Es handelt sich um die Lesung im ao. Ritus.

In dieser Epistel (Röm 10, 10-18) heißt es: Jeder, der den Namen des Herrn anruft wird selig … aber wie sollen sie den anrufen, von dem sie nichts gehört haben … den sie nicht kennen? Wie sollen sie von ihm hören und ihn kennen, wenn ihnen nicht von ihm gepredigt wird … wenn ihnen keiner gesandt wird? Und dann heißt es: „Wer glaubt unserer Predigt?

Den Gesandten wird gesagt: gehet hinaus und verkündet das Evangelium.
Hinausgehen. Verkünden. - Das ist Gehen und Zeugnis geben.
Derjenige der gesandt ist und geht und verkündet ist ein Armer.
Nur wer nichts hat, keinen Platz, arm ist … ist glaubwürdig.
Wir haben heute ein völlig falsches Bild von dem, was unsere Vorgänger geleistet haben. Sie glaubten an Gott den allmächtigen Vater und ließen sich senden. Hinaus in die Welt. Gleich wohin. Monatelange Reisen – auf dem Schiff über die Meere, unendlich weite Fußwege, keine Zivilisation im heutigen Sinne. Unbekannte Krankheiten. Keine Ressourcen. Diese wahren Missionare waren bereit, alles zu verlassen und ihr eigenes Leben hinzugeben. Sie waren schon gewissermaßen bei ihrer Aussendung zu Bekennern geworden. Viele wurden gar Märtyrer. Viele Heutige lächeln darüber.

Von Mutter Teresa, der Mutter der Sterbenden in den Slums von Kalkutta ist schon viel berichtet worden. Für ihr Engagement wird sie hierzulande verehrt und bewundert. Dafür, dass sie gegen die Abtreibung kämpfte ist die Anerkennung schon geringer. Wie sie wirklich lebte – wissen wir es?

Vor einiger Zeit fand ich dieses Foto. Es ist eine Nahaufnahme von Mutter Teresa linkem Fuß. Man sieht die deformierten Zehen. Schon beim Hinsehen „spüren wir die Schmerzen“ und haben Mitleid.



Wieso hatte Mutter Teresa knorrige, verbogene, verkrüppelte Zehen? War es ein Geburtsfehler, das Ergebnis eines Unfalls oder eine Krankheit? Nichts dergleichen. Mutter Teresa lebte stets, bereits in jungen Jahren, streng nach dem Armutsgelübde. Sie passte sich darin nicht irgendwelchen Diskussionen oder Vereinbarungen an, wie man „heute als Ordensperson arm leben könnte“. Sie war arm und lebte arm. Für sich war ihr „nichts“ gut genug. Wenn sie Schuhe tragen musste, akzeptierte sie stets gerade solche Schuhe, die niemand wollte und ihr eigentlich auch nicht passten, ja sie nahm die schlechtesten Schuhe, damit ihre Schwestern die besseren Schuhe bekommen konnten. So trug Mutter Teresa falsches Schuhzeug und deformierte ihre Füße. Wir kennen die kleine Ordensfrau von vielen Fotos. Immer dem Nächsten hingeneigt, unterwegs, also stets auf den Beinen … - welche Schmerzen muss sie ausgehalten haben! Zum Ende ihres Lebens, als sie, von vielen bewundert durch die Welt gereicht wurde, musste sie noch viele Ehrungen über sich ergehen lassen. Ob jemand darauf achtete, dass sie eigentlich kaum stehen und gehen konnte? Sie selbst wird am wenigsten darauf geachtet haben!

„Wie schön sind die Füße derer, die den Frieden verkünden und die frohe Botschaft bringen.“


2 Kommentare:

  1. Mutter Theresa kommt noch aus einer Zeit, als man die Schmerzen "aufopferte". Diesen Begriff kenne ich natürlich und ich habe auch schon Gebete dazu gelesen. Aber mir ist das so fremd. Bei mir würde es doch eher in "bitte nimm den Schmerz von mir" enden. Da bin ich wohl doch ganz Kind meiner Zeit.
    Allerdings finde ich sowas bewundernswert. Und dennoch schwer zu ertragen. Das lehrt Demut. Und läßt mal das innerliche Jammern verstummen. Was ja überhaupt gut ist.
    Liebe Grüße,
    Huppicke

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