Moderne Darstellung des Kirchenlehrers Johannes vom Kreuz |
Über die geistliche Trägheit
schreibt er:
Anfänger pflegen vor den geistlichen Dingen
einen Überdruss zu verspüren und dieselben zu fliehen, weil sie ihrem
sinnlichen Geschmack nicht zusagen. Da die geistlichen Dinge sie nur ihres
Wohlgeschmacks wegen anziehen, bereiten sie ihnen bei dessen Fehlen Langeweile.
Finden sie im Gebet den Trost nicht nach ihrem Gelüst, den Gott ihnen aber
diesmal, um sie zu prüfen, versagt, so mögen sie nicht mehr zu ihm zurückkehren
oder lassen ganz davon ab oder verrichten es nur mit Widerwillen. Aus Trägheit
verlassen sie den Weg der Vollkommenheit - den Weg der Verleugnung des eigenen
Willens und Geschmacks aus Liebe zu Gott - und wählen den der Lust und Befriedigung
ihres Willens. Sie wollen lieber den eigenen als den göttlichen Willen befriedigen.
(Johannes vom Kreuz aus
seiner Erklärung der Dunklen Nacht)
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