Er ist so
sanft, so mild und weich,”
So spricht
man wohl und schlürft ihn ein
Und freut
sich recht am Sonnenschein.
Und doch, ich
weiß, was linder tut
Wie Maienwind
und Wasserflut,
Was weicher
noch denn Seidenband —
Es ist die
liebe Mutterhand.
Flammt auf
der helle Abendstern,
Wie hängt
manch' Auge dran so gern
Und denkt
wohl bei der Sterne Licht:
Nein hell`re
Sonnen gibt es nicht.
Und doch, ich
kenn' noch schöneren Glanz
Mit ewig
klarem Sternenkranz.
Daraus ich
immer Trost mir sang —
Es ist das
liebe Mutteraug´.
Wohl
schließen auf der Lebensbahn
Sich Blumen
deinem Herzen an,
Sie duften
schön, blühn blau und rot,
Doch morgen
sind sie welk und tot.
Nur eine
Blume bleibt getreu,
Die spendet
steten Duft aufs neu,
Sie bleibt
sich gleich in Lust und Schmerz:
Es ist das
liebe Mutterherz.
O Mutterauge,
Mutterhand,
Wer deinen
Segen erst erkannt,
Geht auf des
Lebens schwankem Steg
Doch
immerfort den rechten Weg.
Und sank die
Sonn', die Glück dir schien,
Dann flüchte
zu der Mutter hin,
Bist nimmer
arm, nie ganz allein,
Nennst eine
Mutter du noch dein!
Von Johanna Ambrosius (1854 - 1939)
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